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Mittwoch, 24. April 2013

Girls´and boys´Day: Was im Beruf zählt, sind nicht die Farben Rosa und Blau!

Mit 120 Schülern und Schülerinnen bis auf den letzten Platz besetzt war die Aula der Landesberufsschule Tschuggmall in Brixen anlässlich des Girls´ and Boys´ Day 2013, den die Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen heuer bereits zum dritten Mal veranstaltete. Mit der Zukunftskonferenz, deren Moderation heuer Clownin Malona über hatte, wird den Schülerinnen und Schülern, die vor der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens stehen, gezeigt, dass Mädchen-Rosa und Jungen-Blau nicht Kriterien sein dürfen, die eine Berufswahl und damit einen Lebensweg bestimmen. Barbara Moroder von der Handelskammer Bozen zeigte den Jugendlichen aus allen Mittelschulen Brixens mit neuesten Statistiken auf, dass auch heute noch der weitaus größte Teil der Buben technische oder handwerkliche, Mädchen hingegen soziale Berufe wählen. Letztere aber gehören zu jenen, in denen man ein Leben lang geringere Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten hat. Die Referenten der Veranstaltung machten Mut zu eigenen Entscheidungen und darauf, auch in die Domänen des anderen Geschlechts zu schauen. Iole Calabrese, Leiterin der Filiale der Bank für Trient und Bozen in der Landeshauptstadt verglich ihren Beruf mit einem sportlichen Wettkampf. Auch er erfordere Disziplin, Teamgeist, Durchhaltewillen und den Mut, an sich und seine Fähigkeiten zu glauben. Otmar Kerschbaumer, Kindergärtner aus Meran, machte mit seinem Lebensweg darauf aufmerksam, dass nicht jedem Mann ein technischer Beruf liegen muss und dass es die eigenen Kompetenzen sind, die eine Berufswahl in den Mittelpunkt stellen soll. Die beiden Brunecker Schlosserinnen Ingrid und Margit Schwärzer überraschten mit einem großen Hammer – und der Tatsache, dass ein Handwerksberuf, der sehr viel Krafteinsatz erfordert, problemlos auch von Mädchen erledigt werden kann. Rossella D´Andreano, Kommissärin der Finanzwache Brixen, erzählte ebenso wie Ruth Warger, Vizepräsidentin des CF Südtirol und langjährige Südtiroler Vorzeigefußballfrau, über die Herausforderungen ihrer Arbeit in einem vorwiegenden Männerbereich und die Reaktionen, die von Unverständnis bis hin zu Bewunderung reichen. Mit bunten Luftballons und beeindruckenden Bildern aus dem Alltag einer Berufsclownin unterstrich abschließend Theresia Prantner das Gesagte: Nicht die Farben Rosa oder Blau seien es, die ein Leben bestimmen dürften, sondern die eigenen Fähigkeiten und Neigungen. „Es geht beim Girls´ and Boys´ Day und die Sensibilisierung“, meinen die Veranstalter Peter Perez, Elda Letrari und Monika Leitner von der Kommission für Chancengleichheit Brixen, „dass Geschlechterstereotypen oft Schuld daran sind, dass wertvolle Arbeitskräfte, vor allem Frauen, am falschen Platz stehen. Es wäre wünschenswert, dass Kindergärten, Schulen und Eltern gemeinsam am Umdenken arbeiten würden.“

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