Dienstag, 30. Dezember 2014
Weltmädchentag 2014: Video online
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Kommission für Chancengleichheit Gemeinde Brixen Commissione per le Pari Opportunitá Comune di Bressanone
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Montag, 13. Oktober 2014
Erster Weltmädchentag in Brixen: Hommage an eine Wäscherin
Dass der malerische Brixner Nepomuk bis vor einigen Jahrzehnten seine steinernen Augen nicht auf ein idyllisches Altstadtreiben richtete, sondern auf die fleißigen Hände von knienden Wäscherinnen, das wissen nur noch wenige Brixner. Eine zum Fluss führende Treppe neben der Adlerbrücke, über der die Nepomuk-Statue thronte, war früher der Ort, an dem die Wäsche der Brixner gewaschen wurde. Im Rahmen des internationalen Weltmädchentages 2014 verwandelte sich die Wäscherinnenstiege am 10. und 11. Oktober in eine Kunstinstallation, die mit Licht und Schall auf die weltweit vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen hinwies.
Auf Initiative der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen wurde der der Internationale Weltmädchentag erstmalig in Brixen begangen. Bereits in den Vorjahren erstrahlten weltweit zahlreiche Gebäude und Monumente in Pink. Den Organisatorinnen Elda Letrari und Monika Leitner gelang es, die Brixner Künstlerin Maria Stockner für ein Konzept zu gewinnen, das Lokalkolorit, Stadtviertelgeschichte und Frauentypisches vermischte. Stockner überraschte am Vorabend des Weltmädchentages mit einer Lichtinstallation, akustischen Schleifen und 200 Kunstobjekten. Hartmuth Staffler, Präsident des Geschichtsvereines Brixen, umriss im Rahmen der Eröffnung die Geschichte der Wäscherinnenstiege. Einen Beitrag zur Entwicklung der Frauenmedizin leistete Frau Dr. Elisabeth Peer vom Pharmaziemuseum Recipe in Brixen. Die jugendlichen Schauspielerinnen des Rotierenden Theaters trugen mit einer speziell für den Anlass erstellten Eigenproduktion dazu bei, dass aus dem Internationalen ein spezieller Brixner Weltmädchentag wurde. Weiteres Aktionsmitglied war der Zonta-Club Brixen mit Präsidentin Dr. Marlene Kerer, der die Verteilung der Kunstobjekte über hatte. Der Erlös kommt der internationalen Zonta-Aktion „Verhinderung von Kinderehen im Niger“ zugute.Nicht zuletzt trugen die vielen Zuschauer auf der Rampe zur Adlerbrücke zu einem gelungenen Abend bei.
Maria Stockner, ihrer eigenen Bezeichnung nach Sammlerin, arbeitet mit für Sie typischen Erinnerungsstücken zur lokalen Frauengeschichte. Gesprochene Erinnerungen von ehemaligen Wäscherinnen, aufgezeichnet von jungen Mädchen, der intensive Duft handgeschöpfter Seifen, alte Baumwollstoffe, umgearbeitet zu symbolträchtigen Taschentüchern, in denen im sauber bedruckten Blütenmuster vielsagend ein Sterbebildchen prangt. All diese Dinge tauchten die Adlerbrückengasse ab 10. Oktober in ein ganz eigenes Licht , das farblich der weltweiten Aktion entsprach, inhaltlich aber Themen aufgriff, die typisch sind für Brixen und den alpinen Raum und die das hiesige Frauenleben zum Teil heute noch prägen.
Auf Initiative der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen wurde der der Internationale Weltmädchentag erstmalig in Brixen begangen. Bereits in den Vorjahren erstrahlten weltweit zahlreiche Gebäude und Monumente in Pink. Den Organisatorinnen Elda Letrari und Monika Leitner gelang es, die Brixner Künstlerin Maria Stockner für ein Konzept zu gewinnen, das Lokalkolorit, Stadtviertelgeschichte und Frauentypisches vermischte. Stockner überraschte am Vorabend des Weltmädchentages mit einer Lichtinstallation, akustischen Schleifen und 200 Kunstobjekten. Hartmuth Staffler, Präsident des Geschichtsvereines Brixen, umriss im Rahmen der Eröffnung die Geschichte der Wäscherinnenstiege. Einen Beitrag zur Entwicklung der Frauenmedizin leistete Frau Dr. Elisabeth Peer vom Pharmaziemuseum Recipe in Brixen. Die jugendlichen Schauspielerinnen des Rotierenden Theaters trugen mit einer speziell für den Anlass erstellten Eigenproduktion dazu bei, dass aus dem Internationalen ein spezieller Brixner Weltmädchentag wurde. Weiteres Aktionsmitglied war der Zonta-Club Brixen mit Präsidentin Dr. Marlene Kerer, der die Verteilung der Kunstobjekte über hatte. Der Erlös kommt der internationalen Zonta-Aktion „Verhinderung von Kinderehen im Niger“ zugute.Nicht zuletzt trugen die vielen Zuschauer auf der Rampe zur Adlerbrücke zu einem gelungenen Abend bei.
Maria Stockner, ihrer eigenen Bezeichnung nach Sammlerin, arbeitet mit für Sie typischen Erinnerungsstücken zur lokalen Frauengeschichte. Gesprochene Erinnerungen von ehemaligen Wäscherinnen, aufgezeichnet von jungen Mädchen, der intensive Duft handgeschöpfter Seifen, alte Baumwollstoffe, umgearbeitet zu symbolträchtigen Taschentüchern, in denen im sauber bedruckten Blütenmuster vielsagend ein Sterbebildchen prangt. All diese Dinge tauchten die Adlerbrückengasse ab 10. Oktober in ein ganz eigenes Licht , das farblich der weltweiten Aktion entsprach, inhaltlich aber Themen aufgriff, die typisch sind für Brixen und den alpinen Raum und die das hiesige Frauenleben zum Teil heute noch prägen.
Fotos: Georg Hofer/Maria Stockner
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Kommission für Chancengleichheit Gemeinde Brixen Commissione per le Pari Opportunitá Comune di Bressanone
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Donnerstag, 27. März 2014
Girls´and Boys´Day 2014
Steht für die Südtiroler Jugendlichen die Berufswahl an, dann spielen nicht nur die Eltern eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidung – sondern auch das Geschlecht. Das zeigte Barbara Moroder von der Handelskammer Bozen in ihrem Einführungsreferat zum Girls´and Boys´Day 2014 in der Landesberufsschule Tschuggmall auf. Immer noch spiegeln die Südtiroler Berufsstatistiken eine ungleiche Geschlechterverteilung wider – es gibt klare Frauen- und klare Männerberufe. Mit allen Konsequenzen: Frauen wählen öfter soziale, aber geringer bezahlte Berufe, Männer streben früh besser bezahlte Ausbildungssparten an, besonders den technischen Bereich.
Beim 4. Girls´and Boys´ Day, der in seiner Form einzigartig in Südtirol ist, stellte die Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen 120 Schülern und Schülerinnen der 2. und 3. Klassen Mittelschulen wieder Menschen vor, die „geschlechtsuntypische“ Berufe ausüben. Die beiden Brunecker Schlosserinnen Ingrid und Margit Schwärzer brachten selbstgeschmiedete Produkte mit, die Kommissarin der Finanzwache Rosella D´Andreano punktete mit ihrem Säbel und beeindruckenden Bildern von Einsätzen im Gebirge und in Erdbebengebieten. Ihre Kollegin Lucia Recchia, ehemalige Skirennläuferin, erzählte von ihrer internationalen Sportkarriere. Der Nageldesinger Herbert Brunner beschrieb seinen Weg vom Tischler zum Beautyspezialisten im eigenen Salon, den er mit selbst produzierten Möbeln ausgestattet hat. Die beiden Bank-Filialleiterinnen Ilse Steurer und Manuela Miorelli erzählten von Karrierestufen, die durchaus auch mit Kindern machbar sind. Clownin Malona schließlich, die die Aussagen der Veranstaltung immer wieder mit unterhaltsamen Einlagen unterstrich, stellte die Frau vor, die hinter ihrem Kostüm steckt.
Die Veranstaltung, die von Elda Letrari, Peter Perez und Monika Leitner geleitet wurde, machte bewusst, wie stark Stereotype die Berufswahl beeinflussen und wie allzu leicht sie dazu verleiten können, bestimmte Wahlmöglichkeiten vorzeitig auszuschließen. Dabei gilt es besonders in Krisenzeiten auf Berufswege zu achten, die zum einen Sicherheit bieten, zum anderen langfristig gute Perspektiven. Diese liegen besonders für Frauen oft in Berufsfeldern, die in Südtirol häufig noch als frauenuntypisch angesehen werden. Eine gute Wahl hingegen sollte die eigenen Kompetenzen in den Mittelpunkt stellen.
Anwesend waren auch Landesrätin Martha Stocker, Stadträtin Paula Bacher und Vertreterinnen der Berufsberatungsstellen Brixen und Sterzing. Erstmals dabei waren auch 20 Schüler aus Klausen, die schließlich den Hauptpreis, einen Museumsausflug für eine ganze Klasse, mit nach Hause nehmen konnten.
Beim 4. Girls´and Boys´ Day, der in seiner Form einzigartig in Südtirol ist, stellte die Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen 120 Schülern und Schülerinnen der 2. und 3. Klassen Mittelschulen wieder Menschen vor, die „geschlechtsuntypische“ Berufe ausüben. Die beiden Brunecker Schlosserinnen Ingrid und Margit Schwärzer brachten selbstgeschmiedete Produkte mit, die Kommissarin der Finanzwache Rosella D´Andreano punktete mit ihrem Säbel und beeindruckenden Bildern von Einsätzen im Gebirge und in Erdbebengebieten. Ihre Kollegin Lucia Recchia, ehemalige Skirennläuferin, erzählte von ihrer internationalen Sportkarriere. Der Nageldesinger Herbert Brunner beschrieb seinen Weg vom Tischler zum Beautyspezialisten im eigenen Salon, den er mit selbst produzierten Möbeln ausgestattet hat. Die beiden Bank-Filialleiterinnen Ilse Steurer und Manuela Miorelli erzählten von Karrierestufen, die durchaus auch mit Kindern machbar sind. Clownin Malona schließlich, die die Aussagen der Veranstaltung immer wieder mit unterhaltsamen Einlagen unterstrich, stellte die Frau vor, die hinter ihrem Kostüm steckt.
Die Veranstaltung, die von Elda Letrari, Peter Perez und Monika Leitner geleitet wurde, machte bewusst, wie stark Stereotype die Berufswahl beeinflussen und wie allzu leicht sie dazu verleiten können, bestimmte Wahlmöglichkeiten vorzeitig auszuschließen. Dabei gilt es besonders in Krisenzeiten auf Berufswege zu achten, die zum einen Sicherheit bieten, zum anderen langfristig gute Perspektiven. Diese liegen besonders für Frauen oft in Berufsfeldern, die in Südtirol häufig noch als frauenuntypisch angesehen werden. Eine gute Wahl hingegen sollte die eigenen Kompetenzen in den Mittelpunkt stellen.
Anwesend waren auch Landesrätin Martha Stocker, Stadträtin Paula Bacher und Vertreterinnen der Berufsberatungsstellen Brixen und Sterzing. Erstmals dabei waren auch 20 Schüler aus Klausen, die schließlich den Hauptpreis, einen Museumsausflug für eine ganze Klasse, mit nach Hause nehmen konnten.
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Mittwoch, 19. Februar 2014
Marina Bruccoleri stellt das Projekt Alba vor
Sie sind jung, weiblich und werden auch in Südtirol immer mehr. Frauen, vorwiegend aus Nicht-EU-Ländern, die an Südtiroler Straßen der Prostitution nachgehen oder auf dem Arbeitsmarkt ausgebeutet werden – wohl kaum freiwillig. In der vergangenen Sitzung der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen berichtete Dr. Marina Bruccoleri über das Projekt Alba, das Opfern solcher Ausbeutung den Weg zurück in ein normales Leben ermöglicht.
Menschenhandel, Ausbeutung, Prostitution: Auch Südtirol ist längst keine Insel der Seligen mehr. Dr. Marina Bruccoleri, Koordinatorin und Verantwortliche für das Projekt „Alba“, kennt die Situation in unserem Land nach zehnjähriger Erfahrung nur zu gut. „Die Opfer sexueller Ausbeutung sind meist Ausländerinnen aus nicht EU-Ländern, in letzter Zeit sogar junge Männer.“ Der Weg führt fast immer in die Kriminalisierung. „Einzige Lösung sind soziale Ausstiegsmöglichkeiten.“ Diese hat das Landesamt für Familie, Frau und Jugend, Träger und Finanzier des Projektes, mit „Alba“ anstrebt. Die Vereine Volontarius, La Strada-Der Weg sowie die Sozialgenossenschaft Consis haben die Ausführung über.
Opfern des Menschenhandels den Ausstieg zu ermöglichen ist Ziel des Bozner Projektes. Versklavte Menschen aus Zwangssituationen zu lösen und ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen, ist nicht immer einfach. Möglich wurde es durch das sogenannte Turco/Napolitano-Gesetz n. 286 von 2003, das die Rahmenbedingungen dazu geschaffen hat und EU-weit einzigartig ist. „Es sind Geschichten, die die Armut schreibt“, erklärte Bruccoleri. Die Interventionen beschränkten sich bis jetzt fast ausschließlich auf den Bereich der sexuellen Ausbeutung von Frauen lateinamerikanischer, nigerianischer oder osteuropäischer Herkunft, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und mit dem Versprechen einer geregelten Arbeit nach Italien gebracht wurden. „Viele von ihnen sind Analphabetinnen.“ Die Kontaktaufnahme mit den Betroffenen gestaltet sich immer schwieriger: Prostitution wird unsichtbarer und verlegt sich zunehmend in Wohnungen oder ins Internet.
Die Erfolge des Projektes sind der engen Zusammenarbeit von Behörden, Sozialdiensten, Privatorganisationen, Sanität und Gewerkschaften sowie Weiterbildungsorganisationen zuzuschreiben. Das Projektkonzept sieht vor, ausgebeuteten Frauen den Ausstieg aus dem Prostituiertenmilieu zu ermöglichen und ein eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen. Streetworker nehmen dazu Kontakt mit den Opfern auf, bringen sie dann in geheimen Unterkünften unter und sichern die materielle und psychologische Unterstützung. Berufliche Kompetenzvermittlung und betriebliche Praktika schließlich sichern die Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Die Thematik rund um Gewalt und Ausbeutung geht meist Hand in Hand damit, dass die Frauen oder Männer sehr jung sind und als Ausländer keine Möglichkeiten haben, auf Hilfsnetze zurückzugreifen. „Zivilcourage ist deshalb gefragt“, unterstreicht Marina Bruccoleri, „denn nur dann lässt sich ein Kreislauf unterbrechen, der funktioniert, weil Gewalt nicht in klarer und nachdrücklicher Weise abgelehnt wird.“
Menschenhandel, Ausbeutung, Prostitution: Auch Südtirol ist längst keine Insel der Seligen mehr. Dr. Marina Bruccoleri, Koordinatorin und Verantwortliche für das Projekt „Alba“, kennt die Situation in unserem Land nach zehnjähriger Erfahrung nur zu gut. „Die Opfer sexueller Ausbeutung sind meist Ausländerinnen aus nicht EU-Ländern, in letzter Zeit sogar junge Männer.“ Der Weg führt fast immer in die Kriminalisierung. „Einzige Lösung sind soziale Ausstiegsmöglichkeiten.“ Diese hat das Landesamt für Familie, Frau und Jugend, Träger und Finanzier des Projektes, mit „Alba“ anstrebt. Die Vereine Volontarius, La Strada-Der Weg sowie die Sozialgenossenschaft Consis haben die Ausführung über.
Opfern des Menschenhandels den Ausstieg zu ermöglichen ist Ziel des Bozner Projektes. Versklavte Menschen aus Zwangssituationen zu lösen und ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen, ist nicht immer einfach. Möglich wurde es durch das sogenannte Turco/Napolitano-Gesetz n. 286 von 2003, das die Rahmenbedingungen dazu geschaffen hat und EU-weit einzigartig ist. „Es sind Geschichten, die die Armut schreibt“, erklärte Bruccoleri. Die Interventionen beschränkten sich bis jetzt fast ausschließlich auf den Bereich der sexuellen Ausbeutung von Frauen lateinamerikanischer, nigerianischer oder osteuropäischer Herkunft, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und mit dem Versprechen einer geregelten Arbeit nach Italien gebracht wurden. „Viele von ihnen sind Analphabetinnen.“ Die Kontaktaufnahme mit den Betroffenen gestaltet sich immer schwieriger: Prostitution wird unsichtbarer und verlegt sich zunehmend in Wohnungen oder ins Internet.
Die Erfolge des Projektes sind der engen Zusammenarbeit von Behörden, Sozialdiensten, Privatorganisationen, Sanität und Gewerkschaften sowie Weiterbildungsorganisationen zuzuschreiben. Das Projektkonzept sieht vor, ausgebeuteten Frauen den Ausstieg aus dem Prostituiertenmilieu zu ermöglichen und ein eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen. Streetworker nehmen dazu Kontakt mit den Opfern auf, bringen sie dann in geheimen Unterkünften unter und sichern die materielle und psychologische Unterstützung. Berufliche Kompetenzvermittlung und betriebliche Praktika schließlich sichern die Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Die Thematik rund um Gewalt und Ausbeutung geht meist Hand in Hand damit, dass die Frauen oder Männer sehr jung sind und als Ausländer keine Möglichkeiten haben, auf Hilfsnetze zurückzugreifen. „Zivilcourage ist deshalb gefragt“, unterstreicht Marina Bruccoleri, „denn nur dann lässt sich ein Kreislauf unterbrechen, der funktioniert, weil Gewalt nicht in klarer und nachdrücklicher Weise abgelehnt wird.“
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Montag, 25. November 2013
Respekt ist unser tägliches Brot: Internationaler Tag gegen Gewalt 2013
Gewalt gegen Frauen ist ein Problem, das sich in Südtirol auch heuer mit erschreckenden Schlagzeilen in den Mittelpunkt gedrängt hat. Die Palette an Gewalt ist umfassend und reicht von psychischer Unterdrückung bis hin zu schwersten körperlichen Angriffen, die manchmal in familiären Katastrophen enden. Dass es besonders schwierig ist, diese Form der Gewalt in den Griff zu bekommen, zeigen die Aufnahmezahlen ins Frauenhaus, die heuer laut Barbara Wielander, Leiterin des Frauenhauses Brixen, stark zugenommen haben.
An den diesjährigen Aktionen zum Internationalen Tag gegen die Gewalt an Frauen beteiligen sich neben Brixen auch die Gemeinden Klausen und Vahrn, in denen verschiedene Sensibilisierungskampagnen stattfinden werden. Akteure sind die Plattform Männer gegen Gewalt, das Frauenhaus Brixen, die Sektion Yoseikan Budo des SSV Brixen und der Zonta-Club Brixen, das Netzwerk wird geleitet von der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen. „Ziel ist“, so die Vorsitzende Monika Leitner, „auch in den Eisacktaler Gemeinden möglichst vielen Menschen Denkanstöße zu geben. Als gemeinsames Netzwerk gelingt uns das.“
Rote Ampeln in Fußgängerzonen
Die Plattform Männer Gegen Gewalt, koordiniert von Markus Frei und den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, legt in Zusammenarbeit mit der Kommission die Kampagne „Rote Ampeln“ neu auf, allerdings erweitert auf die Gemeinden Brixen, Vahrn und Klausen. An stark frequentierten Knotenpunkten der Ortschaften und in den Fußgängerzonen – in Brixen am Säbener Tor, im Laubendurchgang und in der Domgasse, in Klausen am Brixnertor in der Oberstadt und in Vahrn am Voitsberghaus - werden vom 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) bis zum 10.12. (Internationaler Tag der Menschenrechte) für 16 Tage lang Ampeln angebracht. Sie leuchten zuerst in Rot und signalisieren ein deutliches „Stopp der Gewalt gegen Frauen“, im Dezember werden sie auf Grün gestellt, mit der positiven Botschaft an alle Männer „Wir bleiben im grünen Bereich“. Postkarten zum Thema liegen an verschiedenen Verteilerstellen und in den Bäckereien auf.
„Respekt ist unser tägliches Brot“ in Bäckereigeschäften
Dass Respekt und Rücksicht die Grundlagen jeder Beziehung sein sollen, unterstreicht die Kampagne „Respekt ist unser tägliches Brot“, an der sich das gesamte Netzwerk gemeinsam beteiligt – zusammen mit den Bäckereigeschäften der teilnehmenden Gemeinden. Ab dem 25. November verpacken die Bäckereigeschäfte den täglichen Broteinkauf in Papiertüten mit Aufdruck „Respekt ist unser tägliches Brot“ und dem Symbol der roten bzw. grünen Ampel.
„Zonta says No“ an Bushaltestellen
Parallel zur Ampel- und Brottütenkampagne weitet der Zonta-Club Brixen unter Präsidentin Gabriele Lüling und Helga Dejaco die weltweite Kampagne „Zonta says No“ auch auf Brixen aus. An verschiedenen Bushaltestellen fordern Augen die Wartenden eindringlich auf, Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu verhindern. Die Kampagne unterstreicht die Bedeutung von Zonta als eine der wichtigsten internationalen Organisationen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, das Leben von Frauen weltweit zu verbessern.
Kostenlose Schnupperstunden „Women Safety Training“
Auch die kostenlosen Selbstverteidigungskurse, welche die Sektion Yoseikan Budo des SSV Brixen im Vorjahr ins Leben gerufen hat, werden dank des Erfolges vom Südtiroler Verband Yoseikan Budo heuer auf das ganze Land ausgedehnt. Vom 25. bis zum 29. November können interessierte Mädchen und Frauen an kostenlosen Schnupperstunden in Brixen teilnehmen, bei denen professionelle Kampfkunstexperten wichtige Aspekte der Selbstverteidigung zeigen und erläutern.
Beratung und Hilfe: Das Frauenhaus
Beratung, Begleitung, Schutz und Hilfe in gewaltbedingten Notsituationen erhalten Frauen ganzjährig und rund um die Uhr in der Frauenhaus-Beratungsstelle. Zudem leisten die Mitarbeiterinnen Informations- und Sensibilisierungsarbeit, bieten auf Anfrage Vorträge, Seminare und workshops, z.B. an Schulen, Universitäten, in Vereinen und Gruppen.
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Kommission für Chancengleichheit Gemeinde Brixen Commissione per le Pari Opportunitá Comune di Bressanone
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Freitag, 15. November 2013
Gemeinderat in Rosa
In der letzten Gemeinderatssitzung präsentierten Monika Leitner und Barbara Berti in ihrer Funktion als Vorsitzende der Kommission den Tätigkeitsbericht. Das abgelaufene Arbeitsjahr prägte ein zentrales Thema: Frauen, Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Kommission, so der Tenor der Gemeinderatsmitglieder, habe sich mit bürgernaher Arbeit, der Schaffung diverser Netzwerke und kreativen Aktionen zu einem wertvollen Teil der Gemeindepolitik entwickelt.
Zum einen sind es die Auswirkungen der Krise, zum anderen gesellschaftliche Traditionen, auf die man in Südtirol immer noch stark setzt. Beide Faktoren machen Frauen laut Monika Leitner zu den schwächeren Gliedern, wenn es darum geht, beruflich gut Fuß zu fassen. Mit dem Jahresthema «Frauen und Arbeit» hatte es sich die Kommission zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung und insbesondere Arbeitgeber dahingehend zu sensibilisieren. Der Tätigkeitsbericht zeigte zum einen Ursachen für den alarmierenden Anstieg der Frauen-Arbeitslosenrate von 3,8 auf 6,7 Prozent auf, zum anderen die Maßnahmen, die die Kommission in diese Richtung umsetzt. Die schwächere Position der Frauen in der Arbeitswelt ist Ergebnis vielfältiger Gründe. So wählen Mädchen immer noch typisch weibliche Berufe, die aber geringer bezahlt werden. Insgesamt spiegle der Südtiroler Arbeitsmarkt diese Tatsache wider, er ist separiert in klare Frauen- bzw. Männerbereiche. Dazu gesellen sich Phänomene wie der Gender Pay Gap mit gravierenden Lohnunterschieden oder die abnehmende finanzielle Sicherheit in Partnerschaften durch steigende Trennungs- und Scheidungszahlen. In Südtirol bilden gerade Elternteile mit einem oder mehr unterhaltsberechtigten Kindern, und alleinlebende Frauen die am stärksten armutsgefährdeten Gruppen der Bevölkerung.
Die Sensibilisierungsmaßnahmen der Kommission im vergangenen Jahr umfassten einmal die Organisation internationaler Aktionstage in Brixen. Der Equal Pay Day in Zusammenarbeit mit den KVW Frauen thematisiert Lohnunterschiede bei gleicher Arbeit, der Girls and Boys´ Day zeigt Jugendlichen auch geschlechtsuntypische Berufe auf, der Tag der Frau unterstreicht mit der Aktion «Kaffee für dich» in allen Brixner Lokalen den Wert der Frauen. Zudem unternahm die Kommission wichtige Schritte, das Zertifikat «Familieundberuf» der Handelskammer Bozen zusammen mit den Stadträten Brunner und Bacher Marcenich sowie den Berufsverbänden bei Brixner Betrieben bekannter zu machen. Die Schaffung eines Netzwerkes gegen Gewalt und dementsprechende Workshops in Schulen sowie Vorträge zum neuen Familiengesetz und zum bäuerlichen Erbrecht sowie die Zusammenarbeit mit der Universität Brixen prägten das Arbeitsjahr ebenso.
Abschließend überreichte Stadträtin Elda Letrari den Mitgliedern des Stadtrates, den beiden Neo-Landtagsabgeordneten Amhof und Blaas sowie den beiden weiblichen Mitgliedern des Gemeinderates einen Bauernschurz - allerdings in Pink und mit dem aufgestickten Kommissionsmotto "Gleich stark", das die künftige Arbeit der politisch Verantwortlichen begleiten soll.
Im Bild vorne von v.l.n.r: Monika Leitner, Vorsitzende der Kommission für Chancengleichheit und die Kommissionsmitglieder Renate Prader, Elda Letrari, Barbara Berti mit dem Brixner Stadtrat und den Neo-Landtagsabgeordneten Walter Blaas und Magdalena Amhof sowie dem Generalsekretär.
Zum einen sind es die Auswirkungen der Krise, zum anderen gesellschaftliche Traditionen, auf die man in Südtirol immer noch stark setzt. Beide Faktoren machen Frauen laut Monika Leitner zu den schwächeren Gliedern, wenn es darum geht, beruflich gut Fuß zu fassen. Mit dem Jahresthema «Frauen und Arbeit» hatte es sich die Kommission zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung und insbesondere Arbeitgeber dahingehend zu sensibilisieren. Der Tätigkeitsbericht zeigte zum einen Ursachen für den alarmierenden Anstieg der Frauen-Arbeitslosenrate von 3,8 auf 6,7 Prozent auf, zum anderen die Maßnahmen, die die Kommission in diese Richtung umsetzt. Die schwächere Position der Frauen in der Arbeitswelt ist Ergebnis vielfältiger Gründe. So wählen Mädchen immer noch typisch weibliche Berufe, die aber geringer bezahlt werden. Insgesamt spiegle der Südtiroler Arbeitsmarkt diese Tatsache wider, er ist separiert in klare Frauen- bzw. Männerbereiche. Dazu gesellen sich Phänomene wie der Gender Pay Gap mit gravierenden Lohnunterschieden oder die abnehmende finanzielle Sicherheit in Partnerschaften durch steigende Trennungs- und Scheidungszahlen. In Südtirol bilden gerade Elternteile mit einem oder mehr unterhaltsberechtigten Kindern, und alleinlebende Frauen die am stärksten armutsgefährdeten Gruppen der Bevölkerung.
Die Sensibilisierungsmaßnahmen der Kommission im vergangenen Jahr umfassten einmal die Organisation internationaler Aktionstage in Brixen. Der Equal Pay Day in Zusammenarbeit mit den KVW Frauen thematisiert Lohnunterschiede bei gleicher Arbeit, der Girls and Boys´ Day zeigt Jugendlichen auch geschlechtsuntypische Berufe auf, der Tag der Frau unterstreicht mit der Aktion «Kaffee für dich» in allen Brixner Lokalen den Wert der Frauen. Zudem unternahm die Kommission wichtige Schritte, das Zertifikat «Familieundberuf» der Handelskammer Bozen zusammen mit den Stadträten Brunner und Bacher Marcenich sowie den Berufsverbänden bei Brixner Betrieben bekannter zu machen. Die Schaffung eines Netzwerkes gegen Gewalt und dementsprechende Workshops in Schulen sowie Vorträge zum neuen Familiengesetz und zum bäuerlichen Erbrecht sowie die Zusammenarbeit mit der Universität Brixen prägten das Arbeitsjahr ebenso.
Abschließend überreichte Stadträtin Elda Letrari den Mitgliedern des Stadtrates, den beiden Neo-Landtagsabgeordneten Amhof und Blaas sowie den beiden weiblichen Mitgliedern des Gemeinderates einen Bauernschurz - allerdings in Pink und mit dem aufgestickten Kommissionsmotto "Gleich stark", das die künftige Arbeit der politisch Verantwortlichen begleiten soll.
Im Bild vorne von v.l.n.r: Monika Leitner, Vorsitzende der Kommission für Chancengleichheit und die Kommissionsmitglieder Renate Prader, Elda Letrari, Barbara Berti mit dem Brixner Stadtrat und den Neo-Landtagsabgeordneten Walter Blaas und Magdalena Amhof sowie dem Generalsekretär.
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Kommission für Chancengleichheit Gemeinde Brixen Commissione per le Pari Opportunitá Comune di Bressanone
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Freitag, 8. November 2013
Vorstellung der Tätigkeiten der Kommission an der Universtität Brixen
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Kommission für Chancengleichheit Gemeinde Brixen Commissione per le Pari Opportunitá Comune di Bressanone
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